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Aktuelles aus dem Kinderheim

September 2022 - Anke Eichhorn
Im Kinderheim leben zur Zeit 48 Kinder und Teenager. Zudem werden fünf Jugendliche unterstützt, die in einer Stadt leben und studieren.
Zwei Geschwisterkinder brauchen vielfältige medizinische Unterstützung. Die beiden haben Epilepsie und aufgrund einer angeborenen Erkrankung auch Lungenprobleme. Damit ist eine umfangreiche Pflege verbunden, da ein Kind sogar die meiste Zeit Sauerstoff braucht.
Das Kinderheim bekommt weiterhin staatliche finanzielle Unterstützung für Essen und einige Gehälter. Der Staat verlangt dafür allerdings verschiedenen Dinge, z.B. ist es zwingend erforderlich, dass die Institution einen Koordinator hat, für den der Staat aber die Kosten nicht deckt. Außerdem muss das Kinderheim über ein öffentliches Portal einkaufen. Das hat zur Folge, das Essen kostet dem Kinderheim jetzt zwei- bis dreimal so viel als zu der Zeit, als auf dem Markt eingekauft wurde.

Tierisches aus dem Kinderheim

September 2022 - Cathrin Schmidt

Es gibt im Kinderheim nicht nur Kinder und Jugendliche sondern auch Vierbeiner. Darüber gibt es einen kleinen Bericht:

"Seit Anfang des Jahres gibt es nun auch Schafe im Kinderheim.
Miriam*, eines der ältesten Mädchen im Kinderheim und Santiago* hatten die Idee Lämmer zu kaufen, sie liebevoll aufzuziehen um sie dann zu verkaufen, damit ihr Fleisch und die Wolle genutzt werden können. Mit dem Erlös kaufen sie neue Schafe und spenden den Rest an das Kinderheim.
Das erste Schaf, Petter, wurde Anfang Januar gekauft und wuchs zu einem wunderschönen kleinen Tier heran. Er wurde im Juni von zwei süßen kleinen Lämmern, Sophia und Fernando, abgelöst.
Damit man die zwei gut unterscheiden kann, trägt Sophia ein rotes Halsband und Fernando ein blaues.
Neben dem Gewinn, den sie letztendlich einbringen, sind sie auch flauschige, fleißige Rasenmäher, die den Rasen des Kinderheimes nicht nur kürzen, sondern gleichzeitig düngen.
Ich finde es bemerkenswert, dass Miriam und Santiago ihre lieb gewonnenen Schützlinge für die Fundación Jardin del Eden verkaufen und sie somit unterstützen. 
Ich bin schon gespannt, wie viele Schafe es das nächste Mal sind und was sie wieder für schöne Namen aussuchen werden."
*Namen geändert

Das Kinderheim in Zeiten der Pandemie

von Anita und Roberto (gekürzt)

Vom 17. März bis zum 25. Mai waren die Bewohner des Kinderheims in strenger Quarantäne. Nur zwei Personen, Roberto Altamirano, der Direktor und sein Neffe durften einmal pro Woche das Heim verlassen, um Lebensmittel einzukaufen. Dies war schwierig, weil die meisten Läden und die Märkte geschlossen waren. Wo es etwas zu kaufen gab, bildeten sich lange Schlangen, die Preise waren hoch.
Da auch alle Bildungseinrichtungen geschlossen waren – sie sollen erst nach
Weihnachten wieder öffnen - mussten wir über das Internet versuchen den Kontakt mit den Lehrern aufrecht zu erhalten. Da aber die Kinder und Jugendlichen des Heims ganz verschiedene Schulen und Klassen mit unterschiedlichen Stundenplänen besuchen und wir nicht ausreichend viele Computer besitzen, war dies nur beschränkt möglich. Wir haben deshalb innerhalb des Heimes eigene Klassen gebildet und sie nach unsern Kräften unterrichtet.
Um die Ansteckungsgefahr zu verringern, wurde ein Hygieneplan erstellt mit dem Einsatz von traditioneller Naturmedizin (wie Radieschensirup, Zwiebeln und Knoblauch oder Tees aus Kamille und Zitronenverbene). Der Verzehr von rotem Fleisch und Milchprodukten wurde vermieden. Drei Mal am Tag wurden in den Häuser Eucalyptusessenz zerstäubt und die Böden und Oberflächen desinfiziert.
Besondere Angst hatten wir um zwei Kinder, die vor zwei Jahren mit Lungenproblemen ins Heim gekommen waren. Bis jetzt haben sie glücklicherweise alles überstanden.
Nachdem am 25. Mai die strengen Vorschriften teilweise aufgehoben wurden, war auch die Lebensmittelversorgung wieder einfacher. Unser Vorbeugeprogramm haben wir weitergeführt. Trotzdem hatten wir im Heim neun leichte Coronafälle (sechs Erwachsene und drei Kinder). Sie wurden sofort isoliert und sind inzwischen voll genesen.
Da die Kinder jetzt 24 Stunden im Heim leben, mussten wir neben der Unterstützung beim Lernen weitere Aktivitäten organisieren: Wir bildeten Gruppen, die kochen, weben, malen, Steine künstlerisch behauen, Musik machen, tanzen, Sport treiben. Seit der teilweisen Öffnung können wir auch wieder Spaziergänge machen, um dem „Gefängnis“ zu entkommen.
Die Wirtschaftskrise hat dazu geführt, dass die Regierung die Zuschüsse für Lebensmittel fünf Monate, für Löhne zwei Monate einfach gestrichen hat. Wir sind trotzdem guten Mutes die Krise zu überstehen und danken allen Spendern für die finanzielle Unterstützung. Das motiviert uns weiterzumachen.
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